Mehrheit der Bayern zu Organspende bereit
Gesundheitsministerin Huml: Erfolgreiche Kampagne „Herzensangelegenheit“
Mehr als die Hälfte der Bayern (58 Prozent) sind grundsätzlich zu einer Organspende bereit. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des dimap-Instituts hervor, wie Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Donnerstag mitteilte. Dagegen lehnte es rund ein Viertel der Befragten ab, dass man ihnen im Falle ihres Todes Organe entnimmt. 16 Prozent sind unentschlossen.
Die repräsentative Umfrage ergab auch, dass nur jeder dritte Bayer einen Organspende-Ausweis besitzt. Allerdings hat offensichtlich die Kampagne „Herzensangelegenheit“ des Bayerischen Gesundheitsministeriums zu einem ersten Erfolg geführt: Die Zahl der ausgefüllten Spenderausweise stieg danach von 30 auf 35 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 28 Prozent.
Huml betonte: „Vor allem junge Menschen haben bei dem Thema Organspende noch Informationsdefizite. Es geht nun darum, verstärkt Vorurteile und Ängste abzubauen. Die Entscheidung für einen Organspende-Ausweis entlastet die Angehörigen und kann Leben retten.“
Das Bayerische Gesundheitsministerium hatte im vergangenen Dezember die Kampagne „Herzensangelegenheit“ zur Organspende gestartet. Dabei erhielten rund 6,6 Millionen Haushalte in Bayern eine Klappkarte mit zwei Organspende-Ausweisen und der Aufforderung, eine eigene Entscheidung zu treffen.
Das dimap-Institut befragte vor und nach der Kampagne jeweils mehr als 1.000 Bürger ab 14 Jahren zum Umgang mit dem Thema Organspende. Ein Ergebnis ist: Infolge der Kampagne füllten circa 250.000 Bürger einen Organspende-Ausweis aus, davon entschieden sich nach dimap-Angaben rund 200.000 für eine Organspende-Bereitschaft.
Huml unterstrich: „Mit unserer Kampagne ist es uns gelungen, dass sich die Bürger mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt haben. Wir werden auch künftig in unserem Bemühen nicht nachlassen, für größtmögliches Vertrauen in das System der Organspende zu werben. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „
Als einziges Bundesland hatte Bayern zusätzlich zu den Krankenkassen eine derartige Kampagne zur Unterstützung der Entscheidungslösung gestartet. Neben dem Bayerischen Gesundheitsministerium beteiligten sich daran die beiden großen christlichen Kirchen, die Verbände der gesetzlichen und privaten Krankenversicherer, die Deutsche Stiftung Organtransplantation – Region Bayern (DSO), die Bayerische Landesärzte- und Landesapothekerkammer sowie die Bayerische Krankenhausgesellschaft.
Täglich sterben drei Menschen in Deutschland, weil sie vergeblich auf ein Spenderorgan warten. In Bayern stehen rund 2.500 Menschen auf der Warteliste. Mit bayernweit 118 Spendern wurde im vergangenen Jahr im Freistaat die niedrigste Spenderzahl seit Einführung des Transplantationsgesetzes im Jahr 1997 erreicht.
Mehr Informationen finden sich unter:
http://www.stmgp.bayern.de/aufklaerung_vorbeugung/organspende/index.htm
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