Woche der Wiederbelebung vom 17. bis 23.09.2018: „Prüfen – Rufen – Drücken!“ lautet die Devise – Kultusminister Bernd Sibler übt mit Landauer Realschülerinnen und Realschülern die Herz-Druck-Massage
„Wiederbelebung macht Schule – Jeder kann helfen!“
LANDAU AN DER ISAR/MÜNCHEN. Kultusminister Bernd Sibler, der selbst seit vielen Jahren in einer Hilfsorganisation aktiv ist, betonte heute bei einem Reanimationstraining mit Schülerinnen und Schülern der Viktor-Karell-Realschule in Landau an der Isar: „Jeder kann helfen – das ist für mich eine klare Botschaft! Mit Maßnahmen der Ersten Hilfe und insbesondere zur Wiederbelebung können wir Menschen helfen und Menschenleben retten!“ Gerade bei einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute und eine sofortige Herz-Druck-Massage auch durch nicht professionelle Helfer kann lebensrettend sein.
Das Reanimationstraining an der Viktor-Karell-Schule in Landau an der Isar zeigt beispielhaft das Engagement der bayerischen Schulen bei der Ersten Hilfe. „Wir wollen gerade unsere Schülerinnen und Schüler für die Reanimation sensibilisieren und ihnen durch entsprechende Trainings mit Theorie und Praxis gewisse Berührungsängste nehmen. Die Schulen im Freistaat leisten hier einen wertvollen Beitrag und führen unsere jungen Menschen verantwortungsvoll an das Thema heran“, so Sibler, auch mit Blick auf die Woche der Wiederbelebung, die vom 17. bis zum 23. September 2018 stattfindet. Für das Engagement aller Beteiligten vor Ort, den Lehrerinnen und Lehrern sowie den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Freistaat, bedankte sich der Minister herzlich. Dabei lobte er auch den Einsatz vieler bayerischer Schülerinnen und Schüler als Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter. Sie gehen für Sibler mit gutem Beispiel voran und erfüllen eine wichtige Aufgabe: „Unsere jungen Menschen übernehmen Verantwortung für das Wohlbefinden ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler – ein beispielhaftes Engagement!“
„Prüfen – Rufen – Drücken!“ – Reanimation einüben
Mit Aufklärungsaktionen an Schulen, die gemeinsam mit Rettungsdiensten stattfinden, soll ein Bewusstsein für die Bedeutung der Wiederbelebung geschaffen und zugleich die Hemmschwelle für ein Eingreifen im Notfall gesenkt werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen die wichtigsten Schritte der Reanimation kennen und üben diese auch praktisch ein. Diese umfassen:
1. Prüfen, ob die Person noch atmet.
2. Rufen des Rettungsdienstes unter der Notrufnummer 112.
3. Drücken, mindestens 100 mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs, bis Hilfe eintrifft.
Geübte Helferinnen und Helfer führen zusätzlich zum Drücken Mund-zu-Mund-Beatmungen im Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen zu 2 Beatmungen durch.
Angestrebte Maßnahmen zur Wiederbelebung an den Schulen
Durch einfache Herz-Druck-Massage kann die Überlebenswahrscheinlichkeit in der Zeit, die der Rettungsdienst in Bayern benötigt, um am Ort des Notfalls einzutreffen (5-10 Minuten), entscheidend verbessert werden. Der im Blut vorhandene Sauerstoff ist nach dieser Zeitspanne verbraucht. Dann ist es nötig, nach dem Schema 30:2 zu drücken und zu beatmen. Die deutschen Anästhesisten sowie der Deutsche Rat für Wiederbelebung (GCR) empfehlen darum in Absprache mit der Kultusministerkonferenz und dem bayerischen Kultusministerium ein mehrstufiges Vorgehen in Schulen. Ab der Mittelstufe soll nur „Prüfen-Rufen-Drücken“ gelehrt werden, da dies entscheidend ist. Später, wenn das Drücken beherrscht wird (etwa ab Jahrgangsstufe 11), kommt das Üben der Beatmung hinzu. Diese Vorgehensweise, die auch mit den Erste-Hilfe-Organisationen abgesprochen ist, soll auch in den bayerischen Schulen angestrebt werden.
Grundausbildung in Erster Hilfe und Kompetenzen in der Reanimation
Erste Hilfe ist ein schulart-, jahrgangsstufen- und fächerübergreifendes Thema, mit dem die Schülerinnen und Schüler immer wieder konfrontiert werden. Über den Unterricht hinaus werden an vielen Schulen Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Die Richtlinien zur Ausbildung von Schülern in Erster Hilfe sehen vor, dass jede Schülerin und jeder Schüler einmal die Möglichkeit erhalten soll, an der Grundausbildung in Erster Hilfe teilzunehmen. Im Rahmen von neun Unterrichtseinheiten wird dabei u. a. das Thema „Wiederbelebung“ behandelt.
Ergänzend dazu sollen künftig alle Schülerinnen und Schüler ab der Mittelstufe – unabhängig von der Grundausbildung – in einem zweijährigen Turnus Kompetenzen im Bereich der Wiederbelebung erwerben bzw. festigen. Entsprechend wird zum Januar 2019 eine Fortbildungsinitiative erprobt, bei der Lehrkräfte im Rahmen eines Ferienkurses umfassend ausgebildet werden. Sie können dann an den Schulen vor Ort sowohl Erste-Hilfe-Kurse für Schülerinnen und Schüler erteilen als auch die neuen Module zum Thema „Wiederbelebung“ mit Schülerinnen und Schülern sowie Kolleginnen und Kollegen einüben.
Fotos des heutigen Reanimations-Trainings an der Viktor-Karell-Realschule in Landau an der Isar mit Kultusminister Bernd Sibler stehen ab ca. 17.00 Uhr unter https://www.km.bayern.de/ministerium/minister-fuer-unterricht-und-kultus/pressebilder-zum-download.html zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Elena Schedlbauer, Stellv. Pressesprecherin, 089 – 2186 2024
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