Kunstförderpreise 2022 in der Sparte „Bildende Kunst“ für junge Künstlerinnen und Künstler
Kunstminister Markus Blume gibt fünf Preisträgerinnen und Preisträger bekannt – Blume: „Sie beleuchten in ihren Werken künstlerische und gesellschaftspolitische Fragen in einer beeindruckenden Vielfalt“
MÜNCHEN. Den Kunstförderpreis in der Sparte „Bildende Kunst“ erhalten in diesem Jahr Monique S. Destos aus Regensburg, Lena Grossmann aus München und Tian Guoxin aus Nürnberg. Der diesjährige Spezialpreis „Das KünstlerInnenbuch als eigenständiges Werk“ wurde aufgeteilt, um die beiden einzigartigen künstlerischen Positionen von Hayato Mizutani aus München und Maria VMier aus Passau gleichermaßen zu würdigen. Das gab Kunstminister Markus Blume heute in München bekannt. „Unser Kulturstaat lebt von Impulsen der Kunst: Die Preisträgerinnen und Preisträger verkörpern dieses reiche künstlerische Schaffen in besonderem Maße. In ihren Werken beleuchten sie künstlerische und gesellschaftspolitische Fragen aus den verschiedensten Blickwinkeln – die Vielfalt dieser Arbeiten ist beeindruckend! Mit dem Kunstförderpreis wollen wir gerade junge Künstlerinnen und Künstler ermutigen, ihren Weg weiterzugehen. Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung“, so Blume.
Bis zu 17 Bayerische Kunstförderpreise in vier Sparten
Jedes Jahr verleiht der Freistaat 17 Kunstförderpreise in den vier Sparten „Musik“, „Bildende Kunst“, „Darstellende Kunst (inkl. Tanz)“ sowie „Literatur“. Die ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler der verschiedenen Sparten werden von Fachjurys vorgeschlagen. Die Preisträgerinnen und Preisträger, die am Beginn ihres Schaffens stehen, zeichnen sich durch eine außergewöhnliche künstlerische Begabung aus und können hervorragende Leistungen vorweisen. Der Preis ist mit jeweils 6.000 Euro für Einzelpersonen bzw. mit jeweils 10.000 Euro für Ensembles dotiert. Die Verleihung der diesjährigen Bayerischen Kunstförderpreise findet am 14. November 2022 in der Hochschule für Musik und Theater München statt.
Informationen zu den einzelnen Preisträgerinnen und Preisträgern der Bayerischen Kunstförderpreise 2022 in der Sparte „Bildende Kunst“:
Monique S. Destos, geboren 1989 in Regensburg, setzt sich in ihrer Kunst insbesondere mit Fragestellungen nach den Produktionsbedingungen von Bildern auseinander. Charakteristisch für ihre Werke sind fließende Übergänge zur Skulptur bzw. zur Installation unter Einbezug von Elementen aus den digitalen Medien. In den dabei entstehenden Entwürfen verdichten sich laut Juryurteil materielle und referentielle Elemente zu Objekten, die durch formale Stringenz und einen großzügigen Duktus überzeugten. Die Jury beeindruckt, dass Destos materiales und mediales Experimentieren mit einem konzeptionellen künstlerischen Ansatz vereine.
Lena Grossmann, geboren 1991 in München, ist Choreografin und bildende Künstlerin mit Lebensmittelpunkt in München. Von 2013 bis 2022 absolvierte sie ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste München. Im Wintersemester 2018/2019 studierte sie zudem an der Zürcher Hochschule Komposition für Zeitgenössische Musik. Die Verschmelzung von Installation und Performance stellt den Kern ihrer künstlerischen Praxis dar. Dabei lotet die Künstlerin die Beziehung zwischen Körpern und Raum aus. Die Jury würdigt die Vielfältigkeit von Grossmanns performativem Vokabular ebenso wie die partizipativen Aspekte ihrer Arbeit.
Tian Guoxin, geboren 1991 in Sichuan (China), studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Michael Stevenson und schloss 2021 als Meisterschülerin mit Diplom ab. Zuvor studierte sie Computer-Animation am Sichuan Conservatory of Music in China. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet sie freie Recherchearbeit mit verschiedenen Medien und Materialien. Ihre Objekte und Installationen spiegelten die Notwendigkeit, sich mit zeitgenössischen ökologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Herausforderungen auseinanderzusetzen, wider, so die Jury. Den Bayerischen Kunstförderpreis 2022 erhält Guoxin für ihre Videoinstallation „This kinda mining is not like mining; This kinda fishing is not like fishing; This kinda living is not like living“. In dem 11-minütigen experimentellen HD-Video thematisiert die Künstlerin aus der Perspektive eines Minenarbeiters in China die Probleme und Risiken des Bitcoin-Mining.
Der in München lebende Künstler Hayato Mizutani, geboren 1985 in Mie (Japan), arbeitet bevorzugt mit den Medien Grafik und Text. In seinem künstlerischen Werk beschäftige er sich laut Juryurteil in hoher technischer Qualität und mit einer sehr besonderen eigenen künstlerischen Sprache mit der Frage, wie sich Herkunft und Heimat definieren ließen. Ausgangspunkt ist die Route zwischen seiner ehemaligen Heimat Japan und seinem momentanen Aufenthaltsort München. In seinem Künstlerbuch zeichnet Mizutani die Reise in einer abstrahiert-reduzierten Form nach und setzt sich sowohl mit den vorhandenen geo- und topographischen Grenzen als auch den kulturell und sozial entstandenen Grenzsetzungen auseinander.
Maria VMier, geboren 1985 in Passau, ist Künstlerin und zugleich Verlegerin für Künstlerbücher in München. Ihre vielfältige Praxis umfasst verschiedene Felder, Formate und Medien wie Malerei und Grafik. VMier wird insbesondere für ihre künstlerische Arbeit, die in besonders eindrücklicher Weise das Künstlerbuch als Medium zum Einsatz bringt, mit dem bayrischen Spezialpreis 2022 ausgezeichnet. Nach Auffassung der Jury sei Publizieren bei VMier ein Akt künstlerischer Gestaltung. Dies werde deutlich, wenn etwa Typographie nicht ausschließlich der Funktion diene, sondern sich als Ornament verlebendige. Die spezifische Wahl von Papier, Bindung und Drucktechnik verschränke sich mit dem Dargestellten und die Abfolge der Seiten ermögliche eine Narration.
Fotos der einzelnen Preisträgerinnen und Preisträger der „Bayerischen Kunstförderpreise 2021“ in der Sparte „Bildende Kunst“ finden Sie zum kostenlosen Download unter:
Pressematerial zum Download (bayern.de)
Helena Barsig, Sprecherin, 089 2186 1829
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