Kunst- und Wissenschaftsminister Spaenle händigt verdienten Persönlichkeiten aus Unterreit, München, Baldham, Petershausen, Emmering und Schäftlarn das Bundesverdienstkreuz am Bande aus
MÜNCHEN. Kunst- und Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle hat heute sechs verdienten Persönlichkeiten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt. „Sie wurden mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, weil Sie sich in besonderer Weise für unser gesellschaftliches Leben einsetzen. Jeder von Ihnen macht sich auf seine ganz eigene Weise für das Gemeinwohl stark. Mit Ihrem beispielhaften Einsatz bereichern Sie unsere Gesellschaft ungemein“, sagte Minister Spaenle bei der Aushändigung der Orden.
Uwe Bertram aus Unterreit engagiert sich für die freien Theater in Bayern. 2003 übernahm er am Theater Wasserburg die künstlerische Leitung. Er baute das Theater zu einem professionellen Privattheater aus. „Durch Ihren großen privaten Einsatz war es möglich, in Wasserburg ein Theater aufzubauen, das zu den herausragenden Privattheatern Bayerns zählt und auch überregional Beachtung findet“, betonte Minister Spaenle. Des Weiteren stellte der Minister heraus, dass mit den „Wasserburger Theatertagen“ im Jahr 2005 ein besonderes Forum geschaffen wurde, das die Vielfalt und künstlerische Qualität der freien Theater in Bayern bereichere. Für die Interessen der professionellen, freien Theater setze sich der Theaterleiter im Verband „Freie Darstellende Künste Bayern e. V.“ ein. Außerdem engagiere er sich ehrenamtlich als Jurymitglied zur Vergabe des Bayerischen Kunstförderpreises in der Sparte Darstellende Kunst und arbeitete im Arbeitskreis des Bayerischen Wissenschaftsministeriums zur Entwicklung von Förderrichtlinien für nichtstaatliche Theater mit, hob der Minister hervor.
Prof. Dr. Helmut Friedel aus München baute als Leiter der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in den Jahren 1990 bis Ende 2013 das Lenbachhaus zu einem international angesehenen Zentrum der Gegenwartskunst aus. Seine Expertise habe er u. a. am kunsthistorischen Institut der Universität München und an der Akademie der Bildenden Künste in München sowie an der Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie an Studierende weitergegeben, betonte Minister Spaenle in der Laudatio. Seine Bedeutung für die Kunst zeige u. a. auch seine Ernennung zum Honorarprofessor und Mitglied der Akademie der Bildenden Künste in München. „Zu vielen Künstlern standen Sie in einem vertrauensvollen Verhältnis“, stellte der Minister fest. Davon zeugten mehrere Projekte, wie beispielsweise die Künstlerräume oder Kunst am Bau. Europäische wie außereuropäische Kulturproduktionen seien Teil seiner Ausstellungen gewesen. Mit Verweis auf die „KiCo Stiftung“ und die „Christoph Heilmann Stiftung“ hob Minister Spaenle hervor: „Sie sind einer der Protagonisten, dem das Lenbachhaus seine internationale Bedeutung und gleichzeitig seine enorme Akzeptanz und Identifikation bei seinen Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt verdankt.“
Heinz Gerrits aus Baldham engagierte sich von 1985 bis 2000 im Kirchenvorstand der Evangelischen Petrikirche Baldham sowie neun Jahre als erster Vorsitzender des Fördervereins „Evangelische Petrikirche e. V.“. „Es gelang Ihnen, völkerverbindende und religiöse Brücken zwischen Baldham und Blutroth in Rumänien zu schlagen und dauerhafte Verbindungen zu schaffen“, stellte Minister Spaenle heraus. Seine beruflichen Erfahrungen aus Milchwirtschaft und Lebensmittelindustrie gebe der ehemalige Vertriebs- und Betriebsleiter ehrenamtlich beim „Senior Experten Service Bonn“ seit vielen Jahren weltweit an Molkereien und Milchverarbeitungsbetriebe weiter: „Mit ihrem Engagement haben Sie einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufbau und zur Völkerverständigung geleistet“, würdigte der Minister diesen Einsatz. Als ehrenamtlicher Leiter der Sektion München des „Freundeskreises Luftwaffe e. V.“ fördere er das Interesse der Jugend an der Luftfahrt. Jugendliche begleite er auf ihrem Weg ins Berufsleben als Leiter der Mentoren im Mehrgenerationenhaus Vaterstetten. „Sie tragen wesentlich zu einer gelungenen Vernetzung der Patenprojekte im Landkreis Ebersberg bei“, betonte Minister Spaenle.
Prof. Dr. Hans-Michael Körner aus Petershausen hatte von 1995 bis 2012 den Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) inne. „Besonders beschäftigen Sie sich mit der Vermittlung der bayerischen Landesgeschichte“, stellte Minister Spaenle heraus. Sein Name sei mit „Public history“ eng verbunden: „Sie sind Repräsentant einer ‚Geschichte für alle‘. Ihr besonderes Anliegen ist es, einer breiten Öffentlichkeit den Zugang zur Geschichte zu eröffnen.“ In diesem Kontext verwies der Minister u. a. auf die von ihm initiierte Bavaristische Ringvorlesung an der LMU, die Zuschauer sogar auf BR-alpha verfolgen könnten. „Ihr Engagement als kritisch-emphatischer Geschichtsvermittler auf hohem intellektuellen Niveau führte dazu, dass Ihnen die Mitverantwortung an den ‚Berchtesgadener Gesprächen‘ übertragen wurde. Auch die ‚Königsreihe‘ haben Sie beratend begleitet“, hob der Minister hervor. Seine Expertise bringe der Historiker zudem in mehreren Gremien ein, u. a. in der Kommission für Zeitgeschichte und der Kommission für bayerische Landesgeschichte an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie bei der Herausgabe des Jahrbuchs der Görres-Gesellschaft.
Karin Marquardt aus Emmering hat als Mitglied und Sprecherin des Arbeitskreises Mahnmal Fürstenfeldbruck (AKM) Ausstellungen und Gedenkveranstaltungen des Arbeitskreises konzipiert, umgesetzt und öffentlichkeitswirksam begleitet. „Sie leisteten einen maßgeblichen Beitrag, das Bewusstsein für diesen Teil der Zeitgeschichte zu schärfen. In einem beeindruckenden Festakt wurde das Todesmarsch-Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer der KZ-Häftlingsmärsche im April 1994 eingeweiht“, stellte Minister Spaenle in seiner Laudatio heraus. Ihrem Engagement sei der anhaltende Kontakt nach Israel und zu Überlebenden ebenso zu verdanken wie Begegnungen mit der „Vereinigung der Überlebenden der Außenlager Landsberg/Kaufering des KZ Dachau“. Auch habe sie sich unermüdlich bemüht, Zeitzeugen zu gewinnen, die an Schulen im Landkreis Fürstenfeldbruck einen unmittelbaren Zugang zur deutschen Geschichte ermöglichen. Zudem habe sie an einer Dokumentation der Häftlinge aus den KZ-Außenlagern Landsberg/Kaufering auf dem Todesmarsch 1945 durch den Landkreis Fürstenfeldbruck nach Dachau mitgearbeitet. „Ihr Einsatz ist beispielhaft für großes bürgerschaftliches Engagement und Eigeninitiative“, hob der Minister hervor.
Prof. Dr. Heinrich Netz aus Schäftlarn hatte von 1992 bis 2015 eine Professur für Kinderkardiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) inne. „Ihr Einsatz für die Versorgung herzkranker Kinder ist vorbildlich, nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch in Ländern mit einer weniger gut entwickelten Gesundheitsversorgung“, betonte Minister Spaenle. Der Mediziner unterstütze verschiedene Projekte. Am Klinikum der LMU baute er u. a. eine pädiatrische Intensivstation sowie eine kinderkardiologische Normalstation auf. 2009 gründete er das „Center for International Health“ der LMU und ermöglichte somit, eine medizinische Fakultät an der Universität Da Nang in Vietnam aufzubauen. „Mehrfach waren Sie in Vietnam, um dort zu operieren und Ärzte auszubilden“, würdigte der Minister das Engagement des Mediziners. In der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) habe er wichtige Funktionen übernommen, u. a. die Präsidentschaft. Er zähle zu den Gründungsmitgliedern des Kompetenznetzes für angeborene Herzfehler. Minister Spaenle lobte außerdem das Engagement des Mediziners in der Elterninitiative Kinderklinik Großhadern sowie als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der „Herz für Herz – Stiftung für Leben“.
Bilder der Veranstaltung stehen am Mittwoch, dem 13. April, ab circa 15.00 Uhr zum Download unter
http://www.km.bayern.de/ministerium/minister/bilder.html zur Verfügung.
Julia Graf, Sprecherin, 089 2186 2621
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