Kinder und Jugendliche für psychische Erkrankungen sensibilisieren
Kultusminister Michael Piazolo und Gesundheitsminister Klaus Holetschek übernehmen Schirmherrschaft für Schulprogramm des Vereins „Irrsinnig Menschlich e.V.“ zur Prävention seelischer Erkrankungen
MÜNCHEN. Jahr für Jahr erkranken Millionen Menschen in Deutschland an einer Depression. Doch noch immer sind Irrtümer und Unwissen über diese oft schwere Erkrankung weit verbreitet und häufig werden Symptome nicht erkannt oder nicht ernst genommen. Dabei betreffen Depressionen Menschen jeden Alters – Erwachsene ebenso wie Kinder und Jugendliche. Gerade in jungen Jahren fällt es oftmals besonders schwer, über Sorgen und Ängste zu sprechen. Der Verein „Irrsinnig Menschlich e.V.“ hat es sich daher zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche für psychische Krankheiten zu sensibilisieren. Für das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und! Seelisch fit in der Schule“, das sich an alle weiterführenden Schulen richtet, haben Kultusminister Michael Piazolo und Gesundheitsminister Klaus Holetschek nun gemeinsam die Schirmherrschaft übernommen.
Kultusminister Michael Piazolo betont: „Eine Depression äußert sich in ganz unterschiedlichen Erscheinungsformen und sie kann jeden von uns treffen. Aber, und das ist entscheidend: Sie ist heilbar. Dabei sind Prävention und Aufklärung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der die Schule ihren Beitrag leistet. Es ist mir deshalb ein ganz großes Anliegen, dass wir an unseren Schulen einen offenen Umgang mit dem Thema pflegen und unsere Schülerinnen und Schüler auch erfahren, wo sie sich in und außerhalb der Schule Hilfe und Unterstützung holen können. Mit dem `Verein Irrsinnig Menschlich e.V.` wissen wir einen starken Partner an unserer Seite, der mit seinen Projekten und Ideen unsere schulischen Maßnahmen ergänzt.“
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek unterstreicht: „Für mich liegt schon lange klar auf der Hand, wie wichtig ein offener – ein menschlicher – Umgang mit psychischen Erkrankungen ist. Leider sind Betroffene auch heute noch häufig von Stigmatisierung und Ausgrenzung betroffen. Dabei gehören psychische Erkrankungen längst zu den häufigsten Krankheitsbildern. Daher ist es umso wichtiger, über psychische Erkrankungen zu sprechen und Berührungsängste abzubauen. Das Programm erreicht die Schülerinnen und Schüler in der Lebenswelt Schule und kann einen wertvollen Beitrag zur weiteren Destigmatisierung psychischer Erkrankungen leisten. Ein wichtiges Ziel, das in unseren zahlreichen Maßnahmen, Projekten und Kampagnen zur Förderung der psychischen Gesundheit schon lange mit hoher Priorität vorangetrieben wird.“
So funktioniert das Programm „Verrückt? Na und!“ in der Sekundarstufe
„Verrückt? Na und!“ besteht im Kern aus Schultagen und wählt einen sehr persönlichen Ansatz der Förderung der psychischen Gesundheit und der Prävention psychischer Erkrankungen. Konkret bedeutet das: Im Rahmen eines Schultages werden die Schülerinnen und Schülern einer Klassengemeinschaft ermutigt, sich zusammen mit den Lehrkräften über psychische Erkrankungen und Hilfemöglichkeiten zu informieren und auszutauschen. Der Klasse stehen dabei für einen ganzen Schultag zwei Fachleute des Vereins „Irrsinnig Menschlich e.V.“ mit ihrer jeweiligen Expertise zur Seite: Jemand mit persönlicher Erfahrung mit einer psychischen Erkrankung erzählt aus ihrem Leben, teilt die Erkenntnisse mit der Schulklasse und beantwortet Fragen der Jugendlichen. Die fachlichen Aspekte werden von einer zweiten Person erklärt, die beruflich in der psychosozialen Versorgung tätig ist oder mit der Prävention von psychischen Erkrankungen und der Gesundheitsförderung befasst ist. Ziel ist es, Strategien zu vermitteln, wie junge Menschen mit persönlichen Belastungen umgehen können. Material zum Programm und weitere Informationen können im Internet kostenfrei von der Homepage des Vereins (https://www.irrsinnig-menschlich.de/) heruntergeladen werden.
Das Angebot des Vereines „Irrsinnig Menschlich e.V.“ ergänzt die bereits bestehenden Maßnahmen beider Ministerien. Weitere Hinweise zu Aufklärungsmaterialien, Hilfsangeboten sowie Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zum Thema psychische Gesundheit / psychische Erkrankungen finden Sie unter www.km.bayern.de/schulberatung/ sowie unter https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/psychische-gesundheit/.
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