FÜRACKER: VOR 175 JAHREN WURDE DER LETZTE BAYERISCHE KÖNIG GEBOREN – Heimatminister erinnert an König Ludwig III.
Der Vater des kleinen Ludwig, Prinz Luitpold, war „nur“ der dritte Sohn König Ludwigs I. Während seine älteren Brüder den bayerischen und den griechischen Thron bestiegen, schlug er die für nachgeborene Prinzen übliche Militärlaufbahn ein. Ludwig befand sich deswegen in der bayerischen Thronfolge eher an hinterer Stelle. Mit dem plötzlichen Tod seines Vetters König Ludwig II. im Jahr 1886 stieg jedoch sein Vater Luitpold zum Prinzregenten auf. Dessen Neffe Otto, der eigentliche Thronerbe, war regierungsunfähig. Schließlich folgte 1912 der fast schon 67-jährige Ludwig seinem 91-jährigen Vater im Amt des Prinzregenten nach. Im Folgejahr gelang es Ludwig III. durch eine im Vorfeld kontrovers diskutierte Verfassungsänderung, das Amt des Königs zu erlangen. Da die Rechte des regierungsunfähigen König Otto fortbestanden, gab es bis zum Tode Ottos am 11. Oktober 1916 zwei Könige in Bayern.
An König Ludwig III. erinnern nur wenige Monumente. Seine eigentliche Leidenschaft galt zivilen Themen, insbesondere der Landwirtschaft, die er in großem Stil vor allem auf seinem Mustergut Leutstetten betrieb. Auch die Sozialpolitik interessierte den gläubigen Katholiken Ludwig, der vielleicht auch deswegen sogar von namhaften Kritikern der Monarchien wie August Bebel respektiert wurde. Die kurze Zeit als König fiel bei Ludwig III. allerdings nahezu vollständig mit den Schrecken des Ersten Weltkriegs zusammen. Die zunehmende Kriegsmüdigkeit der Bevölkerung und deren Auswirkungen auf die eigene Position verkannte der König wohl bis in die letzten Kriegstage. Ludwig III. verließ mit seiner Familie angesichts der unwägbaren Situation in der Nacht auf den 8. November 1918 die Residenz München, die seinen Vorfahren über mehrere Jahrhunderte hinweg als Wohn- und Regierungssitz gedient hatte. Am 8. November 1918 proklamierte Kurt Eisner den Freistaat Bayern. König Ludwig III. dankte bis zu seinem Tod im Jahr 1921 nicht ab. Seine Beamten und Soldaten entband er jedoch in der Anifer Erklärung von ihrem der Krone geleisteten Treueid. Damit wirkte er maßgebend dabei mit, einen gewaltfreien Übergang in die neue Ordnung zu ermöglichen.
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