FÜRACKER: SCHLOSS NEUSCHWANSTEIN WIRD HERAUSGEPUTZT – Heimatminister informiert sich vor Ort über die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
Allein die arbeitsintensiven Restaurierungen an den einzigartigen Kunstwerken umfassen alle für Besucher zugänglichen Schau-, Neben- und Funktionsräume sowie die ehemalige Königswohnung im Torbau. Insgesamt 2329 Positionen werden restauriert, darunter 93 Räume mit 184 Wand- und Deckenfassungen, 65 Gemälde, 355 Möbel, 228 Textilien und Lederobjekte, 322 kunsthandwerkliche Objekte, 315 Holzbauteile, 196 Natur- und Kunststeinobjekte sowie 664 Fenster und Außentüren. Zur Verbesserung der Klimastabilität in den Innenräumen für Besucher und Ausstattung werden die Restaurierungsmaßnahmen durch den Einbau einer Lüftungsanlage ergänzt. Darüber hinaus werden die Dächer und Fassaden des Torbaus wie auch die angrenzenden Stützmauern saniert. „Restaurierungsziel ist neben der Wiederherstellung eines gepflegten, gealterten Erscheinungsbilds eine dauerhafte Konservierung der historischen Ausstattung und Bausubstanz“, betonte Füracker. Vorgesehen ist ferner eine Tragwerkssicherung im Dachwerk über dem Thronsaal sowie der Einbau eines Textil- und Möbeldepots im Dachraum des Ritterbaus. Die LED-Beleuchtung wird ergänzt.
Die Bauarbeiten werden abschnittsweise bei laufendem Besichtigungsbetrieb umgesetzt um eine komplette Schließung von Schloss Neuschwanstein zu vermeiden. Dies bedingt Nachtarbeit und Restaurierungen parallel zum Führungsbetrieb. Allerdings sind zeitlich begrenzte Teilschließungen einzelner Räume unumgänglich. Diese werden, soweit möglich, in besucherärmere Zeiten gelegt. Füracker bittet um Verständnis: „Dafür erstrahlen die kostbar ausgestatteten Prunkräume anschließend wieder in ihrem ursprünglichen Glanz.“ In den besucherstärksten Monaten im Sommer finden allerdings keine Arbeiten in den Hauptschauräumen statt.
Die ab 1869 errichtete und nie vollendete „Neue Burg“ war für König Ludwig II. Denkmal der Kultur und des Königtums des Mittelalters, die er verehrte und nachvollziehen wollte. Errichtet und ausgestattet in mittelalterlichen Formen, aber mit damals modernster Technik, ist es das berühmteste Bauwerk des Historismus und ein Hauptsymbol des deutschen Idealismus. Die Haupträume Neuschwansteins sind großenteils mit szenischen Wandbildern der germanischen und nordischen Sagen ausgestattet, die auch Richard Wagner interpretiert hatte. Von Beginn an wollte Ludwig II. als Denkmal der ritterlichen Kultur des Mittelalters den „Sängersaal“ der Wartburg in seiner „Neuen Burg“ einrichten. Daraus wurde eine Kombination aus den Motiven zweier Wartburgsäle, „Sängersaal“ und „Festsaal“. Der Thronsaal kam erst ab 1881 hinzu. Mit ihm wollte Ludwig II. die sagenhafte Gralshalle verwirklichen, wie sie von mittelalterlichen Dichtern beschrieben wurde, um das christliche Königtum zu verherrlichen.
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