FÜRACKER: 110 JAHRE ELEKTROSCHIFFFAHRT AUF DEM KÖNIGSSEE – Finanzminister besucht Werft der Bayerischen Seenschifffahrt am Königssee und besichtigt im Bau befindliches Elektromotorboot
Bereits 1791 wurde der Familie Moderegger vom damaligen Berchtesgadener Stiftskanzler der Seeführer-Dienst offiziell übertragen; Ende des 19. Jahrhunderts waren bereits etwa 200 Ruderer – genannt „Seeknechte“ – für den sogenannten Schiffmeister tätig. Anfang des vorigen Jahrhunderts wurden mit insgesamt 57 Ruderbooten jährlich fast 80.000 Besucher befördert. Schon 1907 warb Seeführer Moderegger in einer Eingabe an den Obersthofmeisterstab, der heutigen Schlösserverwaltung, für die Genehmigung von Motorbooten für den Königssee. „Am 15. Juli 1909 wurde die Motorschifffahrt auf dem Königssee mit dem von der Firma Siemens-Schuckert gelieferten Elektromotorboot ACCUMULATOR eröffnet“, erinnerte Füracker. Das Boot fasste 38 Personen, war 12 Meter lang und 2,15 Meter breit. Bootskörper und Kajüte waren aus Mahagoni. Die erforderliche Energie lieferte eine Bleibatterie, was bei einer Geschwindigkeit von 10 km/h einen Aktionsradius von rund 100 km ermöglichte. Einige Tage nach der Indienststellung des ACCUMULATOR wurden die beiden Dampfmaschinenboote TRISTAN und ISOLDE für je 18 Personen, 8,50 Meter lang und 1,75 Meter breit gewassert. Das zunächst für hofdienstliche Zwecke angeschaffte Elektromotorboot GEMSE kam wenig später hinzu und war für 20 Personen bestimmt.
Die 1997 vom Freistaat gegründete Bayerische Seenschifffahrt GmbH mit Sitz in Schönau am Königssee betreibt neben der Schifffahrt auf dem Königssee auch die Schifffahrten Tegernsee, Starnberger See und Ammersee. Auf den vier Seen werden jährlich über 1,6 Millionen Fahrgäste befördert, davon auf dem Königssee mit über 700.000 jährlich fast die Hälfte. Insgesamt ist die Bayerische Seenschifffahrt GmbH mit 34 Motorschiffen und etwa 175 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine der größten Binnenschifffahrten Deutschlands. Der umsatzstärkste Betriebsteil ist die Schifffahrt Königssee. Diese betreibt derzeit 19 Elektromotorboote. Am Königssee werden zudem auch neue Fahrgastschiffe vor Ort durch die Beschäftigten der Schifffahrt selbst gebaut. Dabei handelt es sich um die südlichste und höchstgelegene Schiffswerft Deutschlands. Insgesamt wurden bereits 7 Elektromotorboote in Eigenregie gefertigt. Aktuell befindet sich ein weiteres neues Elektromotorboot im Bau. Die Bootsschale wurde von der Lux-Werft Niederkassel-Mondorf an den Königssee geliefert. Das Elektromotorboot mit einer Länge von 22 Metern wird das EMB KÖNIGSSEE ersetzen. Voraussichtliche Fertigstellung ist für November 2019 geplant.
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