Bericht aus der Kabinettssitzung vom 8. Oktober 2019:
1. Freistaat sorgt für mehr Ärzte-Nachwuchs / Erster Modellstudiengang Humanmedizin startet zu diesem Wintersemester an der neuen medizinischen Fakultät der Universität Augsburg / Im Endausbau 2.100 neue Studienplätze in Augsburg und Bayreuth
1. Freistaat sorgt für mehr Ärzte-Nachwuchs / Erster Modellstudiengang Humanmedizin startet zu diesem Wintersemester an der neuen medizinischen Fakultät der Universität Augsburg / Im Endausbau 2.100 neue Studienplätze in Augsburg und Bayreuth
Bayern baut das Angebot an Medizinstudienplätzen massiv aus, um auch in der Zukunft eine optimale medizinische Versorgung in allen Regionen zu sichern. Zum Wintersemester 2019/2020 starten an der neuen medizinischen Fakultät der Universität Augsburg über 80 Studentinnen und Studenten erstmals ihr Studium im Fach Humanmedizin. Die jüngste medizinische Fakultät bietet den ersten Modellstudiengang in Bayern an, der vorklinische und klinische Ausbildung von Anfang an integriert. Das ermöglicht schon ab dem ersten Semester noch größere Praxisnähe, unmittelbaren Kontakt mit Patientinnen und Patienten sowie eine noch gezieltere Förderung der sozialen wie kommunikativen Kompetenzen und der Persönlichkeit der angehenden Ärztinnen und Ärzte. Mit den Forschungsschwerpunkten Medizininformatik und Umweltmedizin setzen die neue medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Augsburg auf entscheidende Zukunftsthemen.
Personell wie räumlich schreitet der Auf- und Ausbau der medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums erfolgreich voran. Der große Zuspruch, den der neue Studienstandort für Humanmedizin von Studentinnen und Studenten sowie Lehr- und Forschungspersonal erfährt, bestätigt den Kurs der Staatsregierung zur Gründung des sechsten bayerischen Universitätsklinikums in Augsburg. Im Endausbau werden hier rund 1.500 Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner ausgebildet. Weitere 600 Medizinstudienplätze wird der Freistaat im Rahmen des Medizincampus Oberfranken in Bayreuth schaffen.
2. Beeindruckende Erfolgsbilanz bayerischer Hochschulen bei EU-Förderprogrammen / Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften erhalten 2018 rund 144,5 Millionen Euro an Fördermitteln / Herausragende Forschungsleistungen international sichtbar
Bayerische Hochschulen überzeugten im Jahr 2018 zum wiederholten Mal bei verschiedenen Förderprogrammen der Europäischen Union: Insgesamt erhielten sie rund 144,5 Millionen Euro an EU-Geldern für ihre innovativen Forschungsprojekte zu einem breiten Feld an Zukunftsthemen wie Klimawandel, Energieversorgung, Gesundheitsvorsorge oder digitaler Wandel. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Freistaat die Höhe der EU-Mittel um beachtliche 14,5 Millionen Euro und damit um elf Prozent, steigern. Die Gelder stammen aus diesen Programmen:
- Rund 106,4 Millionen Euro kommen aus dem Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Horizont 2020“. Damit werden Projekte unterstützt, die sich auf „exzellente Wissenschaft“, die „führende Rolle der Industrie“ und „gesellschaftliche Herausforderungen“ fokussieren.
- Rund 21,5 Millionen Euro flossen über das Bildungsprogramm Erasmus+ für den Austausch von Studentinnen und Studenten und Hochschulpersonal an Bayerns Hochschulen.
- Rund 16,6 Millionen Euro stellte die EU den bayerischen Hochschulen über die europäischen Strukturfonds – den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) – zur Verfügung. EFRE-Maßnahmen sollen dazu beitragen, regionale Ungleichgewichte auszugleichen und stärken so den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhang im Freistaat. Der ESF verbessert den Zugang zu Arbeitsplätzen, bietet Qualifizierung und unterstützt die soziale Integration.
Auch im Jahr 2018 belegen die bayerischen Universitäten – wie seit Jahren – bei den renommierten ERC-Grants des Europäischen Forschungsrats (European Research Council – ERC) unter den deutschen Hochschulen die vorderen Plätze. Bei diesen so genannten Grants handelt es sich um Fördermaßnahmen des ERC, die sich an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jeder Nationalität richten, die ihr Forschungsprojekt in Europa durchführen möchten. Dabei konnten sich die bayerischen Forscher im Wettbewerb um diese Mittel besonders erfolgreich durchsetzen. Die ERC-Grants ermöglichen diesen exzellenten Forschern, Teams frei zusammenzustellen und bahnbrechende Forschung über mehrere Jahre finanziert zu bekommen. Es stehen sowohl Grants für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler (Starting Grants, Consolidator Grants – ab zwei Jahre nach PhD / Promotion) als auch für etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Advanced Grants) zur Verfügung. Eine Besonderheit sind die Synergy Grants, für die sich Gruppen von zwei bis vier Forschenden und ihre Teams bewerben können. Die insgesamt 36 Grants der Universitäten im Freistaat tragen maßgeblich dazu bei, dass Deutschland die Liste der erfolgreichen EU-Staaten anführt: Mit 15 Starting Grants, neun Consolidator Grants, sieben Advanced Grants, drei Proof of Concept Grants und zwei Synergy Grants stechen sie auch im Jahr 2018 mit ihrer herausragenden Forschungsleistung international deutlich hervor.
3. Freistaat schafft Voraussetzungen für die Einführung eines 365-Euro-Tickets für Auszubildende und Schüler / Jugendliche frühzeitig für umweltfreundlichen ÖPNV gewinnen
Der Freistaat will Jugendliche frühzeitig für den öffentlichen Nahverkehr begeistern und ebnet deshalb den Weg für ein 365-Euro-Ticket für Auszubildende, Schülerinnen und Schüler. Nach der heute im Ministerrat beschlossenen konkreten Ausgestaltung des Tickets werden bayernweit fast eine Million junge Menschen profitieren können.
Das Ticket soll in den im Koalitionsvertrag genannten Verkehrsräumen München, Nürnberg/Fürth/Erlangen, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Würzburg eingeführt werden. Für einen Preis von 365 Euro im Jahr wird es Fahrten im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sowie in U Bahn, Bus und Tram im gesamten Verbundgebiet umfassen. Gelten soll es für Schülerinnen und Schüler an allgemein- und berufsbildenden Schulen, Auszubildende und Beamtenanwärter der ersten und zweiten Qualifikationsebene sowie für Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen und Ökologischen Jahr und Bundesfreiwilligendienstleistende.
Der Freistaat schafft die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen und unterstützt die Landkreise und Städte in den gesamten Verkehrsverbünden, damit diese das Ticket zum Schuljahr 2020/21 einführen können. Die Konditionen für die teilnehmenden Verkehrsräume sind attraktiv: Bayern bietet den Kommunen an, zwei Drittel der Mindereinnahmen zu übernehmen, die durch die Einführung dieses Tarifangebots entstehen. Die Entscheidung über die Einführung des Tickets treffen die jeweiligen Landkreise und Städte in den Verbünden. Die Staatsregierung setzt damit Vereinbarungen im Koalitionsvertrag und die Ergebnisse des ÖPNV-Gipfels vom 29. April 2019 um. Das 365-Euro-Ticket für Auszubildende, Schülerinnen und Schüler soll den umweltfreundlichen ÖPNV stärken und so zum Umwelt- und Klimaschutz im Verkehrsbereich beitragen.
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Pressemitteilung-Nr.-211-vom-08.10.2019( PDF 106.55 Kb)
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