Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsministerium zu Aussagen der GEW – Staatsregierung stärkt die berufliche Bildung
GEW liegt falsch – Schülerzahl an beruflichen Schulen wird bis 2030 in Bayern nicht steigen
MÜNCHEN. Das Bayerische Bildungs- und Wissenschaftsministerium hat die Zuverlässigkeit der Aussagen der GEW zur Entwicklung der Schülerzahlen an den beruflichen Schulen und zum Bedarf an Lehrkräften dort für das kommende Jahrzehnt in Frage gestellt. Die Datengrundlage, die die GEW für ihre bundesweiten Aussagen herangezogen hat, ist nicht aktuell und die Folgerung gewagt. Bayern dagegen schreibt – wie andere Bundesländer – sowohl die Schülerprognose wie auch die Lehrerbedarfsprognose jährlich aktuell fort und stellt entsprechend Lehrkräfte ein.
Die Situation für Bayern konkret:
1. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen – derzeit sind es rund 420.000 – wird sich für Bayern mit Blick auf das von der GEW herangezogene Referenzjahr 2030 nicht erhöhen.
2. Das Bayerische Bildungs- und Wissenschaftsministerium weist auf der Grundlage der jeweils aktuellen Schüler- und Lehrerbedarfsprognose auf gute Einstellungschancen für Lehrkräfte für berufliche Schulen hin. Diese Situation ist nicht neu. Seit Jahren bestehen in Bayern sehr gute Einstellungschancen für Lehrkräfte an beruflichen Schulen. Zum aktuellen Schuljahr sind rund 220 Bewerber mit Lehramtsbefähigung für das Lehramt an beruflichen Schulen eingestellt worden. An den Beruflichen Oberschulen (Staatliche Fachoberschulen und Berufsoberschulen) und Staatlichen Wirtschaftsschulen wurden auch rund 60 Gymnasiallehrkräfte eingestellt.
3. In einzelnen Ausbildungsrichtungen wie Elektrotechnik, Metalltechnik oder Informationstechnologie, in denen nicht genügend Bewerbungen zur Verfügung stehen, deckt der Freistaat den Bedarf über Qualifizierungsmaßnahmen, z. B. indem Ingenieure zum Vorbereitungsdienst zugelassen werden.
4. Der Bedarf an zusätzlichen Lehrkräften an den Berufsschulen, der sich 2015/2016 aus dem massiven Zustrom von jungen Flüchtlingen ergab, wurde auch über ein Programm zur Zusatzqualifizierung von Realschul- und Gymnasiallehrkräften mit abgedeckt.
5. Bayern wird aber die berufliche Bildung, die national wie international in hohem Ansehen steht, weiter stärken. Im Bildungspaket der Staatsregierung ist die Zukunftsinitiative „Berufliche Bildung“ zur Stärkung der beruflichen Bildung vorgesehen – und zwar umfasst diese Initiative konkret:
- 100 zusätzliche Stellen in den Jahren 2018 und 2019 für Berufsschulen sowie Fachober- und Berufsoberschulen,
- eine Erhöhung des Meisterbonus von derzeit 1.000 Euro auf durchschnittlich 1.500 Euro (Gesamtkosten jährlich rund 17 Millionen Euro),
- 10 Millionen Euro 2018 zur Förderung von Investitionen in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen und
- 5 Millionen Euro für Exzellenzzentren der beruflichen Bildung im Bereich „Industrie 4.0“.
Das Bayerische Bildungs- und Wissenschaftsministerium notiert: In den vergangenen Monaten haben mehrfach Veröffentlichungen von Einrichtungen, die auf veralteten Datengrundlagen im bundesdeutschen Kontext basierten, unseriös für Verunsicherung gesorgt, auch eine Veröffentlichung der Bertelsmann-Stiftung.
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