Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wird eine 50-Euro-Goldmünze herausgegeben. Anlass ist das Lutherjahr 2017. „Martin Luthers Thesenanschlag im Jahr 1517 war der Auftakt zur Reformation. Die Reformation hat die Weltgeschichte in Politik, Religion, Kultur und Gesellschaft maßgeblich beeinflusst. Mit der Lutherrose als Motiv einer neuen Goldmünze wird das Ereignis besonders gewürdigt“, stellte Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder bei der Präsentation der neuen Sammlermünze „Lutherrose“ gemeinsam mit Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler am Mittwoch (24.5.) in München fest.
„Mit Geld gut umgehen, das braucht geistige Voraussetzungen. Es braucht Vertrauen, Fairness, Wahrung von Chancengleichheit und Transparenz, Anstand. Es braucht Gerechtigkeit und Partizipation. Das passt zur Lutherrose, wie der Reformator sie selber deutet. Er spricht vom Kreuz, an das man aus vollem Herzen glaubt. Das Herz steht in einer Rose – Sinnbild dafür, dass der Glaube Freude, Trost und Friede gibt. Die Rose wiederum ist eingebettet in einen himmlischen Bereich. Sie ist Symbol für Freude hier und in Ewigkeit. Dafür steht auch der Ring drumherum. Der Ring ist ohne Anfang und ohne Ende. Er bedeutet, dass Seligkeit im Himmel kein Ende hat“, hob Regionalbischöfin Breit-Keßler hervor.
Das Motiv der Goldmünze zeigt die Lutherrose als wichtiges Symbol für Martin Luthers Theologie. Er verwendete das Symbol ab 1530 als Siegel für seinen Briefverkehr. Die einzelnen Elemente der Lutherrose zeigen Kreuz, Herz, Blüte und Ring. Die Lutherrose wird heute als Symbol von lutherischen Kirchen verwandt und findet sich auch im Wappen einiger Orte. Die Präsentation im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum fand an einem geschichtsträchtigen Ort statt. Die Räume der einstigen Augustinerkirche gehörten zum Augustinerkloster. Johann von Staupitz wirkte dort als Generalvikar der Augustinermönche und war Vorgesetzter, Freund und Berater Martin Luthers. Deshalb gilt es als sehr wahrscheinlich, dass Augustiner-Eremit Luther auf seiner Romreise 1510/11 dort in München bei seinem Förderer von Staupitz Station machte.
Seit mehr als 850 Jahren prägt das Bayerische Hauptmünzamt Münzen für den Zahlungsverkehr oder auch als Sammlerobjekt im Auftrag des Bundes. Gegründet wurde das heutige Bayerische Hauptmünzamt im Jahr 1158 mit der Verleihung des Münzrechts an die Stadt München durch Heinrich den Löwen. Insbesondere die Aufgabe, Bargeld zu prägen, dürfen in Deutschland nur fünf Münzprägestätten übernehmen, neben München Berlin, Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe. Im Jahr 2016 wurden rd. 338 Millionen Bundesmünzen im Hauptmünzamt geprägt. Die jährliche Gesamtkapazität des Bayerischen Hauptmünzamts beträgt 1 Milliarde Stück. Dies entspricht einem Gewicht von 286 LKW´s mit je 40 t. 57 Mitarbeiter haben 2016 bei einem Umsatz von 20,7 Millionen Euro einen Jahresüberschuss von 4,0 Millionen Euro erwirtschaftet. 2016 war damit das erfolgreichste Wirtschaftsjahr seit der Euro-Einführung in 2002.