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Der Großteil des Erweiterungsneubaus wird in den Berghang hineingebaut. Die begrünten Dachflächen werden mit einer ortstypischen Wiesenflora eingesät, um nach der Baufertigstellung den vorherigen, für die Bauausführung abgegrabenen Hang optisch wiederherzustellen. Einzig sichtbares Element des Erweiterungsbaus soll vor allem eine prägende Eingangsfassade werden. „Der Neubau wird sich damit optimal in die Landschaft einfügen“, merkte Söder an. Im Erdgeschoss werden Dauer- und Wechselausstellungsbereiche und der Filmraum eingerichtet. Im Obergeschoss entstehen Verwaltungs- und Büroräume. Ein wichtiger Bestandteil des Erweiterungsbaus wird die Integration der NS-Bunkeranlage als Realexponat im Rahmen eines Rundgangs durch das Untergeschoss der zukünftigen Ausstellung. Das bestehende Dokumentationsgebäude wird zum Seminar- und Bildungszentrum umgebaut und unterirdisch mit dem Erweiterungsbau verbunden. Die Dokumentation Obersalzberg ist weltweit eine der wenigen Dauerausstellungen, die sich mit allen wesentlichen Themen der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt.
Die neu gestaltete Dauerausstellung, Wechselausstellungen, Vorträge und verschiedene Veranstaltungen sowie das neu geplante Bildungszentrum sollen künftig zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit beitragen. Die Einbeziehung der bereits jetzt zugänglichen Bunkeranlage der NS-Zeit über einen Rundgang ist wesentlicher und zentraler Bestandteil des didaktischen Konzepts, welches das Institut für Zeitgeschichte mit der Dokumentation verfolgt. Der Bunkerrundgang wird vollständig barrierefrei. Söder rechnet mit einer Fertigstellung der neuen Dokumentation im Jahr 2020. Während der Bauzeit soll die bestehende Dokumentationsstelle für die Öffentlichkeit weitestgehend zugänglich bleiben. Söder bittet um Verständnis, dass es zu Einschränkungen kommen kann (tagesaktuelle Informationen sind abrufbar unter www.obersalzberg.de). Eine neue Attraktion bietet das von Söder enthüllte wetterfeste Modell, das den Besuchern bereits jetzt Einblicke in die neue Ausstellung bietet.
Die neue Dauerausstellung des Instituts für Zeitgeschichte verbindet die Ortsgeschichte des zweiten Regierungssitzes der NS-Regierung und seine historische Topografie mit allgemeinen Aspekten dieser Zeit und seinen Verbrechen. Sie zeigt den Obersalzberg in den Hauptthemen als idyllischen und idealisierten Heimatort des „Führers“ und der „Volksgemeinschaft“, als NS-Regierungssitz neben Berlin und als Täterort, an dem furchtbare Verbrechen mit globaler Wirkung entschieden worden sind. Sie analysiert die Verbrechen der Täter, zeigt die Folgen für die Opfer auf und veranschaulicht den Alltag der Diktatur am regionalen Beispiel. Das Kapitel „Täterort und Tatorte“ wird im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. Durch Sichtachsen werden die Themen auch räumlich miteinander verbunden und der enge Zusammenhang von Täterort und Tatorten verdeutlicht. Zentrale Aussagen werden dadurch nachdrücklich hervorgehoben und für ein breites Publikum nachvollziehbar. Zusätzlich wird durch historische Exponate und Biographien Geschichte erfahrbar gemacht. Für die oberbayerische Ferienregion ist die Dokumentation Obersalzberg von besonderer Bedeutung. Sie gehört fest zum Kanon der touristischen Ziele in der Region. Für die Bevölkerung ist von Bedeutung, dass die Ortsgeschichte des Obersalzbergs nach 1945 mit einbezogen wird.
Die Resonanz der breiten Öffentlichkeit hatte von Anfang an jede Erwartung übertroffen. Die am 20. Oktober 1999 eröffnete Dokumentation, die ursprünglich für 30.000 bis 40.000 Gäste konzipiert worden war, verzeichnet mittlerweile jährlich durchschnittlich 170.000 Besucher aus dem In- und Ausland. In Spitzenzeiten drängen sich fast 1.500 Besucher am Tag in der Dokumentation. Rund 8.000 Schulklassen haben die Dokumentation bisher besichtigt. Die wissenschaftliche sowie museumsfachliche und museumspädagogische Betreuung liegt beim Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Trägerin der Dokumentation Obersalzberg ist die Berchtesgadener Landesstiftung. Den Betrieb der Dokumentation hat der Zweckverband Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee übernommen. Die Finanzierung der Einrichtung sowie nahezu des gesamten laufenden Betriebs erfolgt durch den Freistaat Bayern.