Mit 492.700 Euro unterstützt die Bayerische Forschungsstiftung die Entwicklung von innovativen Vlieswerkstoffen im Multi-Material-Ansatz. „Leichtbau, z. B. für die Elektromobilität, ist ein topaktuelles Thema. Die hierfür geeigneten Materialien aus Carbonfasern sind in der Produktion eine Herausforderung und im Recycling noch viel mehr. Wir möchten in Bayern nachhaltige Produkte schaffen, deshalb gehört eine hochwertige Wiederverwertung von Carbonfasern dazu. Dieser Herausforderung stellt sich ein starkes Team aus Schwaben“, stellte Finanz- und Heimatstaatssekretär Hans Reichhart im Rahmen einer Festveranstaltung bei der Übergabe des Förderbescheids am Mittwoch (16.5.) in Friedberg fest. In dem Projekt arbeiten die Firmen Autefa Solutions, GMA-Werkstoffprüfung und KALEX Engineering mit der Fraunhofer IGCV zusammen.
Ziel des Vorhabens mit der Kurzbezeichnung „CaRMA“ ist die Entwicklung von innovativen Vlieswerkstoffen im Multi-Material-Ansatz, die die kostengünstige Produktion von Faserverbundbauteilen im leistungsfähigen Leichtbau-Design ermöglichen. Christian Egger, CEO Autefa Solutions, erläutert: „Der Einsatz von Multi-Material-Vlieswerkstoffen aus Carbon ist zukunftsweisend. Carbon erreicht höchste Stabilität und Zugfestigkeit, ist extrem leicht und auch auf kleinster Fläche stabil. Wir verbinden diese Carbon-Eigenschaften mit den typischen Vorteilen von Vliesstoffen. Zusammen mit unseren Konsortialpartnern bringen wir Erfahrung und Kompetenz in das CaRMA-Projekt und entwickeln Faserverbundbauteile für ein industriell nutzbares Leichtbau-Design.“ Zusätzlich zu recycelten Kohlenstofffasern sollen dabei z. B. Naturfasern, Glasfasern oder Aramidfasern als zweite Faserkomponente in einen Vlieswerkstoff integriert werden. Dadurch werden innovative Verbundstrukturen ermöglicht, die in ihren mechanischen, thermischen und elektrischen Eigenschaften an die jeweilige Anwendung angepasst werden können. „Ich freue mich, dass bayerische Unternehmen so viel in Technologie investieren und sich vorwettbewerblich zu einem Konsortium mit beeindruckendem Know-how zusammenschließen, um grundlegende Fragen gemeinsam zu erforschen“, lobte Staatssekretär Reichhart das Engagement der beteiligten Einrichtungen.
Jährlich liegen der Bayerischen Forschungsstiftung Projektanträge mit einem Gesamtvolumen von über 50 Millionen Euro zur Beratung vor. Die Forschungsstiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 1990 für 864 Projekte rund 562 Millionen Euro bewilligt. Gemeinsam mit den Co-Finanzierungsanteilen der bayerischen Wirtschaft wurde damit ein Gesamtprojektvolumen von rund 1,247 Milliarden Euro angestoßen. Zusätzlich vergibt die Forschungsstiftung Stipendien für die internationale Zusammenarbeit von Forschern sowie für (Post-)Doktoranden.