MÜNCHEN. „In Bayern haben wir aufgrund des Artikels 131 in der Bayerischen Verfassung eine besondere Verpflichtung, unsere Schülerinnen und Schüler ‚im Geiste der Demokratie‘ zu erziehen. Politisch-historische Bildung hat daher an unseren Schulen einen hohen Stellenwert“, betont Kultusminister Bernd Sibler, selbst ausgebildeter Geschichtslehrer, mit Blick auf die Anregungen des Bayerischen Elternverbandes. „Mir ist wichtig, unseren jungen Menschen – gerade in Zeiten von Fake News und extremistischer Stimmungsmache – ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein zu vermitteln. Sie sollen die Bedeutung historischer Phänomene und Entwicklungen für unsere heutige Zeit erkennen und aktiv und verantwortungsbewusst an der gegenwärtigen Geschichtskultur mitwirken. Unsere Lehrerinnen und Lehrer leisten hier einen wertvollen Beitrag.“
Politische Bildung und Demokratie- und Werteerziehung sind als fächerübergreifende Bildungsziele an allen Schularten in Bayern Querschnittsaufgabe und Grundprinzip jeder pädagogischen Arbeit – bereits ab der Grundschule. Unterstützung und Impulse erhalten die Lehrerinnen und Lehrer unter anderem durch das im Herbst 2017 neu veröffentlichte „Gesamtkonzept für die politische Bildung an bayerischen Schulen“.
„Demokratische Spielregeln und Verhaltensweisen im Unterricht kennenlernen“
Über die konkrete Unterrichtsgestaltung hinaus, insbesondere in den Leitfächern der politischen Bildung – zu denen Sozialkunde, Geschichte, Geographie sowie Wirtschaft und Recht gehören – gibt es zahlreiche und vielfältige Möglichkeiten für Schulen, geschichtliche Ereignisse vertieft zu behandeln oder aktuelle gesellschaftspolitische Themen aufzugreifen, z. B. durch den Besuch von Gedenkstätten, das Angebot von Wahlkursen, die Durchführung von Projekttagen oder die Veranstaltung von Gedenktagen. Zudem hat Minister Sibler eine breit angelegte Werte-Initiative angekündigt. Auch am neuen neunjährigen Gymnasium wird die politisch-historische Bildung noch weiter gestärkt: Das Fach Sozialkunde – neu: Politik und Gesellschaft – erhält zusätzliche Wochenstunden; zudem kommt der politischen Bildung in den Leitfächern eine besondere Bedeutung zu.
Die politisch-historische Bildung ist eng mit der Demokratie- und Werteeerziehung verbunden und findet sowohl im Unterricht als auch im schulischen Leben täglich an den bayerischen Schulen statt. „Unsere jungen Menschen sollen demokratische Spielregeln und Verhaltensweisen im Unterricht kennenlernen und auch die Möglichkeit erhalten, sie einzuüben – zum Beispiel als Klassensprecher oder in der SMV. Und auch übergeordnet ist mir die Mitwirkung unserer Schülergremien ein wichtiges Anliegen. Deswegen treffe ich mich regelmäßig mit ihren Vertretern und beziehe den Landesschülerrat in Entscheidungen mit ein.“ Sibler lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler, das neben der Beteiligung an Schülergremien auch bei Projekten wie „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ deutlich wird.
„Konstruktive Anregungen beziehe ich gerne in meine Arbeit ein, ich bin mit den Vertretern der Schüler-, Lehrer- und Elternverbände im Dialog. Das Positionspapier des Bayerischen Elternverbands werde ich aufmerksam lesen, sobald es mir vorliegt“, so der Minister abschließend.
Elena Schedlbauer, Stellv. Pressesprecherin, 089 – 2186 2024
Pressemitteilung auf der Seite des Herausgebers